ツバイク『書肆メンデル』ノート


参考にした本

みすず書房「チェスの話―ツヴァイク短篇選」




Buchmendel by Stefan Zweig


   Wieder einmal in Wien(ウイーン) und heimkehrend von einem Besuch in den äußeren Bezirken(地域), geriet ich unvermutet(予期せず) in einen Regenguß(どしゃぶり), der mit nasser Peitsche(濡れた鞭) die Menschen hurtig(速い) in Haustore und Unterstände(避難場所) jagte, und auch ich selbst suchte schleunig(至急) nach einem schützenden Obdach(雨宿り場所). Glücklicherweise wartet nun in Wien an jeder Ecke ein Kaffeehaus - so flüchtete(逃げる) ich in das gerade gegenüberliegende(向かいの), mit schon tropfendem Hut und arg(ひどく) durchnäßten(ずぶ濡れの) Schultern. Es erwies sich(~と分かる) von innen als Vorstadtcafé(郊外の喫茶店) hergebrachter(昔ながらの), fast schematischer Art,  ohne  die neumodischen Attrappen(客寄せ)  der  Deutschland nachgeahmten(ドイツをまねた) innerstädtischen(都会風の) Musikdielen(音楽フロア), altwienerisch bürgerlich und vollgefüllt mit kleinen Leuten(庶民), die mehr Zeitungen(新聞) konsumierten(消費する) als Gebäck(パン類). Jetzt um die Abendstunde war zwar die ohnehin schon stickige(むっとする)  Luft  mit  blauen Rauchkringeln(煙の渦) dick marmoriert(まだら模様に), dennoch wirkte(~に見える) dies Kaffeehaus sauber mit seinen sichtlich neuen Samtsofas(ビロードのソファ) und seiner aluminiumhellen Zahlkasse(アルミの白っぽい勘定レジ): in der Eile(急いで) hatte ich mir gar nicht die Mühe genommen, seinen Namen außen abzulesen, wozu auch(そんな必要もなかった)? Und nun saß ich warm und blickte ungeduldig durch die blauüberflossenen(水で覆われた) Scheiben(窓ガラス), wann es dem lästigen(厄介な) Regen belieben(~してくださる) würde, sich ein paar Kilometer weiter(2キロ先へ) zu verziehen(退散する).

   Unbeschäftigt(暇で) saß ich also da und begann schon jener trägen(不精な) Passivität zu verfallen(~に陥る), die narkotisch(麻酔の) jedem wirklichen Wiener Kaffeehaus unsichtbar entströmt(流れ出る). Aus diesem leeren Gefühl blickte ich mir einzeln(一人ずつ) die Leute an, denen das künstliche Licht dieses Rauchraums ein ungesundes Grau(灰色) um die Augen schattete(隈をつくる), schaute dem Fräulein an der Kasse zu(眺める), wie sie mechanisch Zucker(砂糖) und Löffel(スプーン) für jede Kaffeetasse dem Kellner(ボーイ) austeilte(配る), las halbwach und unbewußt die höchst gleichgültigen Plakate(ポスター) an den Wänden, und diese Art Verdumpfung(無感覚) tat beinahe wohl(むしろ気持ちがいい). Aber plötzlich ward ich auf merkwürdige Weise aus meiner Halbschläferei(ゆめうつつ) gerissen, eine innere Bewegung begann unbestimmt unruhig in mir, so wie ein kleiner Zahnschmerz(歯痛) beginnt, von dem man noch nicht weiß, ob er(=歯痛) von links, von rechts, vom untern oder obern Kiefer(顎) seinen Ausgang nimmt(始まる); nur ein dumpfes Spannen(緊張) fühlte ich, eine geistige Unruhe. Denn plötzlich - ich hätte es nicht sagen können, wodurch - wurde mir bewußt, hier mußte ich schon einmal vor Jahren gewesen und durch irgendeine Erinnerung diesen Wänden(壁), diesen Stühlen, diesen Tischen, diesem fremden, rauchigen Raum verbunden sein(結ばれている).

   Aber je mehr ich den Willen vortrieb(押し進める), diese Erinnerung zu fassen, desto boshafter(意地悪く) und glitschiger(つるつると) wich sie zurück(避ける) - wie eine Qualle(クラゲ) ungewiß(ぼんやり) leuchtend auf dem untersten Grunde des Bewußtseins und doch nicht zu greifen, nicht zu packen(ぐいとつかむ). Vergeblich klammerte(くっつける) ich den Blick an jeden Gegenstand der Einrichtung(家具調度); gewiß, manches kannte ich nicht, wie die Kasse zum Beispiel mit ihrem klirrenden(ガチャガチャ言う) Zahlungsautomaten(レジスター) und nicht diesen braunen Wandbelag(壁の縁飾り) aus  falschem Palisanderholz(紫檀), alles das mußte  erst später aufmontiert(取り付ける) worden sein. Aber doch, aber doch, hier war ich einmal gewesen vor zwanzig Jahren und länger, hier haftete(くっついている), im Unsichtbaren versteckt wie der Nagel(釘) im Holz, etwas von meinem eigenen, längst überwachsenen Ich(過去のものとなった自分). Gewaltsam(無理やり) streckte und stieß(突き出す) ich alle meine Sinne vor in den Raum und gleichzeitig in mich hinein - und doch, verdammt(畜生)! Ich konnte sie nicht erreichen, diese verschollene(行方不明の), in mir selbst ertrunkene(溺れた) Erinnerung.

   Ich ärgerte mich(腹が立つ), wie man sich immer ärgert, wenn irgendein Versagen(失敗) einen die Unzulänglichkeit(不足) und Unvollkommenheit der geistigen Kräfte gewahr werden läßt(気づかせる). Aber ich gab die Hoffnung nicht auf, diese Erinnerung doch noch zu erreichen. Nur einen winzigen Haken(ごく小さな引っ掛かり), das wußte ich, mußte ich in die Hand kriegen(手に入れる), denn mein Gedächtnis(記憶) ist sonderbar geartet(性質の), gut und schlecht zugleich,  einerseits  trotzig(反抗的な)  und  eigenwillig(わがままな),  aber  dann  wieder unbeschreiblich getreu(忠実な). Es(=私の記憶) schluckt(飲み込む) das Wichtigste sowohl an Geschehnissen als auch an Gesichtern(顔), an Gelesenem wie an Erlebtem oft völlig hinab in seine Dunkelheiten(暗闇) und gibt nichts aus dieser Unterwelt ohne Zwang, bloß auf den Anruf(呼びかけ) des Willens heraus. Aber nur den flüchtigsten Halt(ちょっとした手がかり) muß ich fassen, eine Ansichtskarte(絵葉書), ein paar Schriftzüge(筆跡) auf einem Briefkuvert(封筒),  ein verräuchertes(煤けた) Zeitungsblatt, und sofort zuckt(さっと上がる) das Vergessene wie an der Angel der Fisch(釣り針) aus der dunkel strömenden(流れる) Fläche völlig leibhaft und sinnlich wieder hervor. Jede Einzelheit weiß ich dann eines Menschen, seinen Mund und im Mund wieder die Zahnlücke(歯の隙間) links bei seinem Lachen, und den brüchigen(しわがれた) Tonfall(調子) dieses Lachens und wie dabei der Schnurrbart ins Zucken kommt(ぴくりと動く) und wie ein anderes, neues Antlitz(もう一つの顔) heraustaucht aus diesem Lachen - alles das sehe ich dann sofort in völliger Vision und weiß auf Jahre zurück jedes Wort, das dieser Mensch mir jemals erzählte.

 Immer aber bedarf ich, um Vergangenes sinnlich zu sehen und zu fühlen, eines sinnlichen Anreizes(刺激), eines winzigen Helfers aus der Wirklichkeit. So schloß ich die Augen, um angestrengter(集中して) nachdenken(じっくり考える) zu können, um jenen geheimnisvollen(不思議な) Angelhaken(釣り針) zu formen und zu fassen. Aber nichts! Abermals(再度) nichts! Verschüttet(埋められた) und vergessen! Und ich erbitterte mich(腹が立つ) derart(それほど) über den schlechten, eigenwilligen Gedächtnisapparat(記憶装置) zwischen meinen Schläfen(こめかみ), daß ich mit den Fäusten mir die Stirne(おでこ) hätte schlagen können, so wie man einen verdorbenen(壊れた) Automaten(機械) anrüttelt(揺する), der widerrechtlich(不正に) das Geforderte zurückbehält(手元にのこす). Nein, ich konnte nicht länger ruhig sitzen bleiben, so erregte mich dieses innere Versagen(不能), und ich stand vor lauter Arger(ひたすら立腹) auf, mir Luft zu machen(発散する). Aber sonderbar(奇妙なことに) - kaum daß ich die ersten Schritte durch das Lokal(店) getan, da begann es schon, flirrend(ちらちらする)und funkelnd(きらきらする), dieses erste phosphoreszierende(かすかに光る) Dämmern(薄明かり) in mir.

 Rechts(右手) von der Zahlkasse, erinnerte ich mich, mußte es hinübergehen in einen fensterlosen und nur von künstlichem(人工の) Licht erhellten Raum. Und tatsächlich: es stimmte(そうだ). Da war es, anders tapeziert(壁紙をはる) als damals, aber doch genau in den Proportionen,  dies  in  seinen  Konturen  verschwimmende(輪郭がぼやけた)  rechteckige Hinterzimmer(四角い裏部屋), das Spielzimmer(遊戯室). Instinktiv sah ich mich um nach den einzelnen Gegenständen(物), mit schon freudig vibrierenden Nerven (gleich würde ich alles wissen, fühlte  ich)(もう少しで分かる気がした).  Zwei  Billarde(ビリヤード台)  lungerten(暇そうにしている) als  grüne lautlose Schlammteiche(泥の沼) darin(その部屋には), in den Ecken hockten(うずくまる) Spieltische(ゲーム台), an deren einem zwei Hofräte(宮廷顧問官) oder Professoren Schach(チェス)spielten. Und in der Ecke, knapp beim eisernen Ofen(暖炉), dort, wo man zur Telefonzelle(電話ボックス) ging, stand ein kleiner viereckiger Tisch. Und da blitzte(ひらめく) es mich plötzlich durch und durch(完全に). Ich wußte sofort, sofort, mit einem einzigen heißen, beglückt erschütterten Ruck(衝撃): mein Gott, das war ja Mendels Platz, Jakob Mendels, Buchmendels(本のメンデル), und ich war nach zwanzig Jahren wieder in sein Hauptquartier(司令本部), in das Café Gluck in der oberen Alserstraße, geraten.

 Jakob Mendel, wie hatte ich ihn vergessen können, so unbegreiflich lange, diesen sonderbarsten Menschen und sagenhaften(伝説的な) Mann, dieses abseitige(アブノーマルな) Weltwunder(世界の不思議), berühmt an der Universität und in einem engen, ehrfürchtigen Kreis - wie ihn aus der Erinnerung verlieren, ihn, den Magier(魔法使い) und Makler(仲買人) der Bücher, der hier täglich unentwegt(辛抱強い) saß von morgens bis abends, ein Wahrzeichen(目印) des Wissens, Ruhm und Ehre des Café Gluck!

   Und nur diese eine Sekunde lang mußte ich den Blick nach innen wenden hinter die Lider, und aufstieg schon aus dem bildnerisch(造形的に) erhellten(啓発された) Blut seine unverkennbare(見間違いようのない), plastische(生き生きとした) Gestalt. Ich sah ihn sofort leibhaftig(肉体を備えた), wie er dort immer saß an dem viereckigen Tischchen mit der grauschmutzigen(灰色の汚れた) Marmorplatte(大理石板), der(冠詞女性3格) allzeit mit Büchern und Schriften überhäuften. Wie er dort unentwegt(不屈な) und unerschütterlich(確固として) saß, den bebrillten(メガネを掛けた) Blick(眼差し) hypnotisch(恍惚と) starr(固定して) auf ein Buch geheftet(注がれた), wie er dort saß und im Lesen summend(ハミングする) und brummend(つぶやく) seinen Körper und die schlecht polierte(磨く), fleckige(しみだらけ) Glatze(禿頭)  vor- und zurückschaukelte(揺らす), eine Gewohnheit, mitgebracht aus dem Cheder(ケーデル、ユダヤ人初等学校), der jüdischen Kleinkinderschule des Ostens. Hier an diesem Tisch und nur an ihm las er seine Kataloge und Bücher, so wie man ihn das Lesen in der Talmudschule(タルムード 古代ユダヤ律法を教える学校) gelehrt, leise singend und sich schwingend(揺れる), eine schwarze, schaukelnde(揺れる) Wiege(揺り籠).

 Denn wie ein Kind(1格) in Schlaf fällt und der Welt(3格) entsinkt(滑り落ちる) durch dieses rhythmisch hypnotische Auf und Nieder(上下動), so geht nach der Meinung jener Frommen(敬虔な人) auch der Geist(1格) leichter ein in die Gnade(恩寵) der Versenkung(没頭) dank(~のせいで) diesem Sichwiegen(体を揺する) und Sichschwingen(体を振る) des müßigen(無為な) Leibes(肉体). Und tatsächlich, dieser Jakob Mendel sah und hörte nichts von allem um sich her. Neben ihm lärmten(騒ぐ) und krakeelten (喧嘩する)die Billardspieler, liefen die Marköre(給仕人), rasselte(がちゃがちゃいう) das Telefon; man scheuerte(こする音をだす) den Boden, man heizte(炊く) den Ofen, er merkte nichts davon. Einmal war eine glühende Kohle aus dem Ofen gefallen, schon brenzelte(動詞 焦げ臭くなる) und qualmte(煙を出す) zwei Schritt von ihm das Parkett(1格 木の床), da erst(その時初めて), am infernalischen(耐えがたい) Gestank(悪臭), bemerkte ein Gast die Gefahr und stürzte zu, hastig das Qualmen(発煙) zu löschen: er selbst aber, Jakob Mendel, nur zwei Zoll(5センチ) weit und schon angebeizt(少し焼ける) vom Rauch(煙), er hatte nichts wahrgenommen. Denn er las, wie andere beten(祈る), wie Spieler spielen und Trunkene betäubt(ぼっとして) ins Leere starren(虚空を見つめる), er las mit einer so rührenden(感動的な) Versunkenheit(夢中), daß alles Lesen von andern Menschen mir seither immer profan(月並みな) erschien. In diesem kleinen galizischen(ボーランド南部ガリシアの) Büchertrödler(古書肆) Jakob Mendel hatte ich zum erstenmal als junger Mensch das große Geheimnis der restlosen(完全な) Konzentration gesehen, das den Künstler macht wie(並列列挙のwie) den Gelehrten(学者), den wahrhaft Weisen wie den vollkommen Irrwitzigen(気違い), dieses(1格) tragische Glück und Unglück vollkommener Besessenheit(狂気).

   Hingeführt(案内する) zu ihm hatte mich ein älterer(年上の) Kollege von der Universität. Ich forschte damals dem selbst heute noch nur wenig erkannten paracelsischen(パラケルスス派の) Arzt(医者) und Magnetiseur(磁気療法士) Mesmer(19世紀初期のドイツの医師) nach(調べる), allerdings(ただし) mit wenig Glück(うまくいかない); denn die einschlägigen(関連する) Werke erwiesen sich(~とわかる) als unzulänglich(不充分な), und der Bibliothekar(司書), den ich argloser(無邪気な) Neuling(新米) um Auskunft(情報) gebeten(<bitten), murrte mich unfreundlich an(ぶつぶつ言う), Literaturnachweise(立証) seien meine Sache(問題), nicht die seine. Damals nannte mir nun jener Kollege zum erstenmal(初めて) seinen Namen. "Ich geh mit dir zu Mendel", versprach er mir, "der weiß alles und verschafft(入手してくれる) alles, der holt dir das entlegenste(特異な) Buch aus dem vergessensten deutschen Antiquariat(古書肆) heran(取り寄せる). Der tüchtigste(有能な) Mann in Wien und überdies noch ein Original(変人), ein vorweltlicher(有史以前の) Bücher-Saurier(恐竜) aussterbender Rasse(絶滅品種)."

   So gingen wir zu zweit(2人で) ins Café Gluck, und siehe(見よ), da saß er, Buchmendel, bebrillt, bartumschludert(髭がだらしない), schwarz angetan(~な服装をした), und wiegte(揺する) sich lesend wie ein dunkler Busch(灌木) im Wind. Wir traten heran, er merkte es nicht. Er saß nur und las und wiegte den Oberkörper pagodenhaft(首振り人形のように) hin und zurück über den Tisch, und hinter ihm pendelte(振り子のように揺れる) am Haken(掛け釘) sein brüchiger(破れた) schwarzer Paletot(ダブルのコート), gleichfalls(同じように⇒揺れていた) breit angestopft(詰め込む) mit Zeitschriften(雑誌) und Zettelwerk(ビラ). Um uns anzukündigen(来訪を知らせる), hustete(せきをする) mein Freund kräftig. Aber Mendel, die dicke Brille(めがね) hart ans Buch gedrückt, merkte(気づく) noch nichts. Endlich klopfte mein Freund auf die Tischplatte(テーブルの表面), genau so laut und kräftig,wie man an eine Türe pocht(ノックする) - da starrte Mendel endlich auf(見上げる), schob die ungefüge(でかい) stahlgeränderte(ハガネの縁取りをした) Brille mechanisch rasch die Stirn empor(額の上へ?), und unter den weggesträubten(逆立った) aschgrauen(灰色の) Brauen stachen(刺す) uns zwei merkwürdige Augen entgegen, kleine, schwarze, wache Augen, flink(敏捷な), spitz(鋭い) und flippend(ちらちらする) wie eine Schlangenzunge(蛇の舌).

 Mein Freund präsentierte(紹介) mich, und ich erläuterte(説明) mein Anliegen(関心事), wobei ich zuerst - diese List(作戦) hatte mein Freund ausdrücklich anempfohlen(勧める) mich - scheinzornig(怒ったようにして) über den Bibliothekar beklagte(苦情をいう), der mir keine Auskunft hatte geben wollen. Mendel lehnte sich zurück und spuckte sorgfältig(注意深く) aus(つばを吐く). Dann lachte er nur kurz mit stark östlichem Jargon(隠語):

    "Nicht gewollt hat er? Nein - nicht gekonnt hat er! Ein Parch(バカ?) is er, ein geschlagener Esel(打ちのめされたロバ) mit graue Haar. Ich kenn(ママ) ihn, Gott sei's geklagt(残念ながら), zu gutem schon zwanzig Jahr(20年になる), aber gelernt hat er seitdem noch immer nix(何一つない). Gehalt(給料) einstecken(ポケットに入れる), das is das einzige, was die(彼ら) können! Ziegelsteine(レンガ) sollten sie lieber schupfen(押す、突く、投げる), diese Herrn Doktors, statt bei die Bücher sitzen."
 
 Mit dieser kräftigen Herzentladung(憂さ晴らし) war das Eis gebrochen, und eine gutmütige(親切な) Handbewegung(手の動き) lud mich zum erstenmal an den viereckigen, mit Notizen überschmierten(書きなぐる) Marmortisch, diesen mir noch unbekannten Altar(4格 祭壇) bibliophiler Offenbarungen(神の啓示). Ich erklärte rasch meine Wünsche: die zeitgenössischen(現代の) Werke über Magnetismus(電磁治療) sowie alle späteren Bücher und Polemiken(論争) für und gegen Mesmer; sobald ich fertig war, kniff Mendel eine Sekunde das linke Auge zusammen(目を閉じる), genau wie ein Schütze(射手) vor dem Schuß(射撃). Aber wahrhaftig, nur eine Sekunde dauerte diese Geste konzentrierter Aufmerksamkeit, dann zählte er sofort, wie aus einem unsichtbaren Katalog lesend, zwei oder drei Dutzend Bücher fließend auf(数え上げる), jedes mit Verlagsort(出版地), Jahreszahl und ungefährem Preis.

 Ich war verblüfft(唖然とした). Obwohl vorbereitet, dies hatte ich nicht erwartet. Aber meine Verdutztheit(唖然) schien ihm wohlzutun(元気にする); denn sofort spielte er auf der Klaviatur(鍵盤) seines Gedächtnisses die wunderbarsten bibliothekarischen(図書館学的な) Paraphrasen(注釈) meines Themas weiter. Ob(間接疑問) ich auch über die Somnambulisten(夢遊病者) etwas wissen wolle und über die ersten Versuche mit Hypnose(催眠術) und über Gaßner(18世紀の悪魔払い師), die Teufelsbeschwörungen(悪魔払い) und die Christian Science und die Blavatsky(19世紀の神智学者女性)? Wieder prasselten(スラスラ出てくる) die Namen, die Titel, die Beschreibungen(説明); jetzt erst begriff ich, an ein wie(間接疑問) einzigartiges Wunder von Gedächtnis ich bei Jakob Mendel geraten(~出会った) war, tatsächlich an ein Lexikon, an einen Universalkatalog(万能目録) auf zwei Beinen(生き字引). Ganz benommen(呆然として) starrte ich dieses bibliographische Phänomen(驚異) an(凝視する), eingespult(巻かれた⇒驚異) in die unansehnliche(みすぼらしい), sogar etwas schmierige(不潔な) Hülle(覆い) eines galizischen kleinen Buchtrödlers, der, nachdem er mir etwa achtzig Namen heruntergerasselt(ペラペラ喋る), scheinbar achtlos(軽率な), aber innerlich wohlgefällig(悦に入って) über seinen ausgespielten(出された) Trumpf(切り札), sich die Brille mit einem vormals(かつては) vielleicht weiß gewesenen Taschentuch(ハンカチ) putzte. Um mein Staunen ein wenig zu bemänteln(隠す), fragte ich zaghaft(おどおどと), welche von diesen Büchern er mir allenfalls(必要なら) besorgen(入手する) könne. "Nu(おやおや), man(=ich) wird ja sehen, was sich machen läßt(可能)", brummte(つぶやく) er. "Kommen Sie nur morgen wieder her, der Mendel wird Ihnen inzwischen schon eppes(?いくつか) auftreiben(手に入れる), und was sich nicht findet, werd sich anderswo finden. Wenn einer Sechel(?鋤) hat, hat er auch Glück."

 Ich dankte höflich(礼儀正しく) und stolperte(ヘマをする) aus lauter(まったくの) Höflichkeit(礼儀) sofort in eine dicke Dummheit(ひどい失敗) hinein, indem ich vorschlug(申し出る), ihm meine gewünschten Buchtitel auf einen Zettel(メモ) zu notieren. Im gleichen Augenblick spürte ich schon einen warnenden Ellbogenstoß(肘鉄) meines Freundes. Aber zu spät! Schon hatte mir Mendel einen Blick zugeworfen - welch einen Blick! -, einen gleichzeitig triumphierenden und beleidigten(感情を害した), einen höhnischen(冷笑的な) und überlegenen(尊大な), einen geradezu königlichen Blick, den shakespearischen Blick Macbeths(マクベスの眼差し), wenn Macduff dem unbesiegbaren Helden(無敵の英雄) zumutet(強いる), sich kampflos(戦わずに) zu ergeben(降伏する、『マクベス』第5幕). Dann lachte er abermals kurz, der große Adamsapfel(のど仏) an seiner Kehle(のど) kollerte(転がす)merkwürdig hin und her, anscheinend hatte er ein grobes(粗野な) Wort mühsam(やっとこさ) verschluckt(飲み込む). Und er wäre im Recht gewesen mit jeder erdenklichen(可能な限りの) Grobheit, der gute, brave Buchmendel; denn nur ein Fremder(よそ者), ein Ahnungsloser(無邪気な) (ein "Amhorez"(無礼者), wie er sagte) konnte eine derart beleidigende Zumutung(厚かましいこと) stellen(する), ihm, Jakob Mendel, einen Buchtitel aufzunotieren(書き留める) wie einem Buchhandlungslehrling(見習い) oder Bibliotheksdiener(下働き), als ob dieses unvergleichliche(比類なき), dieses diamantene(燦然たる) Buchgehirn(1格) solch grober Hilfsmittel(補助手段、複数2格) jemals(いつか) bedurft(必要とする) hätte.

 Erst später begriff ich, wie sehr ich sein abseitiges(異常な) Genie mit diesem höflichen(丁寧な) Angebot(提案) gekränkt(傷つけた) haben mußte; denn dieser kleine, zerdrückte(しわくちゃな), ganz in seinen Bart eingewickelte(くるまれた) und überdies bucklige(猫背の) galizische Jude Jakob Mendel war ein Titan(巨人) des Gedächtnisses. Hinter dieser kalkigen(青白い), schmutzigen, von grauem Moos(コケ) überwucherten(覆われた) Stirn stand in der unsichtbaren Geisterschrift(目に見えない心の文字) jeder Name(1格) und Titel wie mit Stahlguß(活字) eingestanzt(刻印された), der je(かつて) auf einem Titelblatt(表紙) eines Buches gedruckt war. Er wußte von jedem Werk, dem gestern erschienenen wie von einem zweihundert Jahre alten, auf den ersten Hieb(一回で) genau den Erscheinungsort(刊行地), den Verfasser, den Preis, neu und antiquarisch(古本), und erinnerte sich bei jedem Buch mit fehlloser Vision(イメージ) zugleich an Einband(製本) und Illustrationen(挿絵) und Faksimilebeigaben(付録の模写図), er sah jedes Werk, ob er es selbst in den Händen gehabt oder nur von fern in einer Auslage(陳列) oder Bibliothek(図書館) einmal erspäht(見つける) hatte, mit der gleichen optischen(視覚の) Deutlichkeit wie der schaffende Künstler sein inneres und der andern Welt(3格他人) noch unsichtbares Gebilde(造形物).

 Er erinnerte sich, wenn etwa(例えば) ein Buch im Katalog eines Regensburger(ドイツの都市) Antiquariats(古書店) um sechs Mark angeboten(売りに出た) wurde, sofort, daß eben dasselbe(同じ本) in einem anderen Exemplar(一部) vor zwei Jahren in einer Wiener Auktion um vier Kronen(クローネ) zu haben gewesen war, und zugleich auch des Erstehers(最高入札者); nein: Jakob Mendel vergaß nie einen Titel, eine Zahl, er kannte jede Pflanze, jedes Infusorium(小さい虫←滴虫類), jeden Stern in dem ewig schwingenden(揺する) und ständig umgerüttelten(揺さぶられる) Kosmos des Bücherweltalls(=本の宇宙のすべての生き物すべての出来事を知っている). Er wußte in jedem Fach(専門) mehr als die Fachleute(専門家), er beherrschte die Bibliotheken besser als die Bibliothekare(司書), er kannte die Lager(倉庫) der meisten Firmen(会社) auswendig(暗記して) besser als ihre Besitzer, trotz ihren Zetteln(メモ) und Kartotheken(カード), indes(一方) ihm nichts zu Gebote stand(彼が使えるのは) als Magie(魔力) des Erinnerns(記憶), als dies unvergleichliche, dies nur an hundert einzelnen Beispielen wahrhaft zu explizierende(説明できる) Gedächtnis(記憶力).

 Freilich, dieses Gedächtnis hatte nur so dämonisch unfehlbar sich schulen(訓練する) und gestalten können durch das ewige Geheimnis jeder Vollendung(完璧さの永遠の奥義、秘訣): durch Konzentration(精神の集中). Außerhalb der Bücher wußte dieser merkwürdige Mensch nichts von der Welt; denn alle Phänomene des Daseins begannen für ihn erst wirklich zu werden, wenn sie in Lettern sich umgossen(移し替えられる), wenn sie in einem Buche sich gesammelt und gleichsam sterilisiert(殺菌消毒された) hatten. Aber auch diese Bücher selbst las er nicht auf ihren Sinn(意味), auf ihren geistigen und erzählerischen Gehalt(中身): nur ihr Name, ihr Preis, ihre Erscheinungsform(出版された版型), ihr erstes Titelblatt(表紙) zog seine Leidenschaft an.

 Unproduktiv(非生産的) und unschöpferisch(非創造的) im letzten(究極の), bloß ein hunderttausendstelliges(10万行の) Verzeichnis(リスト) von Titeln und Namen, in die weiche Gehirnrinde(脳皮質) eines Säugetieres(哺乳動物) eingestempelt(刻印された) statt wie sonst in einen Buchkatalog geschrieben, war dies spezifisch antiquarische Gedächtnis(記憶力、主語) Jakob Mendels jedoch in seiner einmaligen(またとない) Vollendung als Phänomen(奇蹟) nicht geringer als(~に匹敵する) jenes(記憶力) Napoleons für Physiognomien(顔), Mezzofantis(語学の達人メゾファンティ) für Sprachen, eines Lasker(チェスの名人ラスカー) für Schachanfänge(チェスの定石), eines Busoni(作曲家ブゾーニ) für Musik. Eingesetzt in ein Seminar(大学の研究室), an eine öffentliche Stelle, hätte das Gehirn(主語) Tausende, Hunderttausende von Studenten und Gelehrte belehrt und erstaunt, fruchtbar(有益な) für die Wissenschaften, ein unvergleichlicher Gewinn(効用) für jene öffentlichen Schatzkammern(宝物殿), die wir Bibliotheken nennen. Aber diese obere Welt war ihm, dem kleinen, ungebildeten(無学な) galizischen(ガリシアの) Buchtrödler, der nicht viel mehr als seine Talmudschule(目的語) bewältigt(突破する⇒小学校を出ただけである), für ewig(永久に) verschlossen(閉ざされた); so vermochten diese phantastischen Fähigkeiten sich nur als Geheimwissenschaft(秘密の教義) auszuwirken(効果が現れる) an jenem Marmortische des Café Gluck. Doch wenn einmal(いつか) der große Psychologe kommt(現われる) (dies Werk(研究) fehlt noch immer unserer geistigen Welt), der so beharrlich(粘り強く) und geduldig, wie Buffon(博物学者ビュフォン) die Abarten(変種) der Tiere ordnete und klassierte, seinerseits alle Spielarten(変種), Spezies(種) und Urformen(原型) der magischen Macht(不思議な能力), die wir Gedächtnis nennen, vereinzelt(別々に) schildert(叙述する) und in ihren Varianten(変形) darlegt(説明する), dann(そうなれば) müßte er Jakob Mendels gedenken(思い出す), dieses Genies der Preise und Titel, dieses namenlosen(無名の) Meisters der antiquarischen Wissenschaft(古書学).

  Dem Berufe nach und für die Unwissenden galt Jakob Mendel freilich nur als kleiner Buchschacherer(本の商人). Allsonntags erschienen in der "Neuen Freien Presse" und im "Neuen Wiener Tagblatt(日刊)" dieselben stereotypen Anzeigen(広告):"Kaufe alte Bücher, zahle beste Preise(古書高価買取), komme sofort(即刻参上), Mendel, obere Alserstraße", und dann eine Telefonnummer, die in Wirklichkeit jene des Café Gluck war. Er stöberte Lager durch(探しまわる), schleppte(運ぶ) mit einem alten kaiserbärtigen(カイゼル髭の) Dienstmann(ポーター) allwöchentlich(毎週) neue Beute(獲物) in sein Hauptquartier(司令本部) und von dort wieder weg(運び出す), denn für einen ordnungsmäßigen(正式の) Buchhandel(書籍販売) fehlte ihm die Konzession(営業許可). So blieb es beim kleinen Schacher, bei einer wenig einträglichen(儲かる) Tätigkeit(仕事). Studenten verkauften(売る) ihm ihre Lehrbücher(教科書), durch seine Hände wanderten sie vom älteren Jahrgang(学年) zum jeweils(そのつど) jüngeren, außerdem vermittele(仲介) und besorgte(調達) er jedes gesuchte Werk mit geringem Zuschlag(利益). Bei ihm war guter Rat billig(気楽に助言をした).

 Aber das Geld hatte keinen Raum(活動の余地がない⇒意味がない) innerhalb seiner Welt; denn nie hatte man ihn anders gesehen als im gleichen(同じ) abgeschabten(すり切れた) Rock(上着), früh, nachmittags und abends seine Milch verzehrend(飲食) und zwei Brote, mittags eine Kleinigkeit essend, die man ihm vorn Gasthaus herüberholte(ホテルから取り寄せる). Er rauchte(タバコ) nicht, er spielte(賭け事) nicht, ja man darf sagen, er lebte nicht, nur die beiden Augen lebten hinter der Brille und fütterten(餌をやる) jenes rätselhafte Wesen(生き物) Gehirn(脳髄、同格) unablässig(絶え間なく) mit Worten, Titeln und Namen. Und die weiche, fruchtbare(実り多い) Masse(塊) sog(<saugen) diese Fülle(いっぱい) gierig(貪欲に) in sich ein(すい込む), wie eine Wiese(草原) die tausend und aber(さらに) tausend Tropfen(しずく) eines Regens(雨).

 Die Menschen interessierten(興味を起こさせる) ihn nicht, und von allen menschlichen Leidenschaften(情熱) kannte er vielleicht nur die eine, freilich allermenschlichste(最も人間的な), der Eitelkeit(虚栄心). Wenn jemand zu ihm um eine Auskunft(情報) kam, an hundert andern Stellen schon müde gesucht, und er konnte auf den ersten Hieb(すぐに) ihm Bescheid geben, dies allein wirkte(作用する) auf ihn als Genugtuung(満足), als Lust(喜び), und vielleicht noch dies, daß in Wien und auswärts ein paar Dutzend Menschen lebten, die seine Kenntnisse ehrten und brauchten. In jedem dieser ungefügen(馬鹿でかい) Millionenkonglomerate(百万人の寄せ集め), die wir Großstadt nennen, sind immer an wenigen Punkten einige kleine Facetten(面) eingesprengt(点在する), die ein und dasselbe Weltall(宇宙) auf kleinwinziger(ごく些細な) Fläche(側面) spiegeln(映す), unsichtbar für die meisten, kostbar(貴重な、姿を見せる) bloß dem Kenner(専門家), dem Bruder(仲間) in der Leidenschaft. Und diese Kenner der Bücher kannten alle Jakob Mendel. So wie man, wenn man über ein Musikblatt(楽譜) Rat holen(助言を求める) wollte, zu Eusebius Mandyczewski(作曲家オイゼビウス・マンディチェフスキ) in die Gesellschaft der Musikfreunde ging, der dort mit grauem Käppchen freundlich inmitten seiner Akten(書類) und Noten(楽譜) saß und mit dem ersten aufschauenden Blick die schwierigsten Probleme lächelnd löste, so wie heute noch jeder, der über Altwiener Theater und Kultur Aufschluß(情報) braucht, unfehlbar sich an den allwissenden Vater Glossy(?グロッシー) wendet, so pilgerten(巡礼する) mit der gleichen vertrauenden Selbstverständlichkeit(なんのためらいもなく) die paar(若干の) strenggläubigen(信仰の堅い) Wiener Bibliophilen(愛書家), sobald es eine besonders harte Nuß(くるみ) zu knacken(割る) gab(⇒難問があるとき), ins Café Gluck zu Jakob Mendel.

 Bei einer solchen Konsultation(相談) Mendel zuzusehen(眺めること、主語) bereitete(もたらす) mir jungem neugierigem(好奇心の強い) Menschen eine Wollust(快楽) besonderer Art. Während er sonst, wenn man ihm ein minderes(あまり重要でない) Buch vorlegte, den Deckel(本の表紙) verächtlich(軽蔑して) zuklappte(閉じる) und nur murrte: "Zwei Kronen(クローネ)", rückte er vor irgendeiner Rarität(貴重品) oder einem Unikum(珍品) respektvoll zurück(後退りする), legte ein Papierblatt unter(紙を敷く), und man sah, daß er sich auf einmal(突然) seiner schmutzigen, tintigen(インクだらけの), schwarznägeligen(黒い爪の) Finger schämte(恥じ入る). Dann begann er zärtlich-vorsichtig, mit einer ungeheuren Hochachtung(尊敬) das Rarum(稀覯本) anzublättern(ざっと読む), Seite für Seite(一ページずつ). Niemand konnte ihn in einer solchen Sekunde stören(じゃまする), so wenig wie einen wirklich Gläubigen im Gebet(祈祷する信者=ihn), und tatsächlich hatte dies Anschauen, Berühren, Beriechen(匂いをかぐ) und Abwägen(考慮), hatte jede dieser Einzelhandlungen(個々の行為) etwas von dem Zeremoniell, von der kultisch(宗教儀式のように) geregelten(秩序だった) Aufeinanderfolge(順番) eines religiösen Aktes(儀式). Der krumme(曲がった) Rücken(背中) schob sich hin und her(あちらこちらへ), dabei murrte und knurrte(うなる) er, kratzte(かく) sich im Haar, stieß merkwürdige vokalische(母音の) Urlaute(原音) aus, ein gedehntes(伸ばした), fast erschrockenes(驚いた) "Ah" und "Oh" hingerissener(心を奪われた) Bewunderung(感嘆) und dann wieder ein rapid erschrecktes(=erschrokenes) "Oi" oder "Oiweh", wenn sich eine Seite als fehlend oder ein Blatt als vom Holzwurm(木食い虫) zerfressen erwies(~明らかになる). Schließlich wog er die Schwarte(古書) respektvoll auf der Hand, beschnüffelte(くんくん嗅ぐ) und beroch das ungefügige(馬鹿でかい) Quadrat(正方形) mit halbgeschlossenen Augen nicht minder ergriffen(感動した) als ein sentimentalisches Mädchen eine Tuberose(水仙).

 Während dieser etwas umständlichen(まわりくどい) Prozedur(手続き) mußte selbstredend(もちろん) der Besitzer seine Geduld zusammenhalten(保持する). Nach beendetem Examen aber gab Mendel bereitwillig(進んで), ja geradezu begeistert(熱心に), jede Auskunft, an die sich unfehlbar weitspurige(広軌の) Anekdoten und dramatische Preisberichte(値段の情報) von ähnlichen Exemplaren anschlossen(加わる). Er schien heller, jünger, lebendiger zu werden in solchen Sekunden, und nur eines konnte ihn maßlos erbittern(立腹させる): wenn etwa ein Neuling(新顔) ihm für diese Schätzung(鑑定) Geld(代金) anbieten(差し出す) wollte. Dann wich er gekränkt zurück wie etwa ein Galeriehofrat(美術館顧問), dem ein durchreisender Amerikaner für seine Erklärung ein Trinkgeld(チップ) in die Hand drücken will; denn ein kostbares Buch in der Hand haben zu dürfen bedeutete für Mendel, was für einen andern die Begegnung(出会い) mit einer Frau. Diese Augenblicke waren seine platonischen Liebesnächte(プラトニックな愛の夜). Nur das Buch, niemals Geld hatte über ihn Macht. Vergebens versuchten darum große Sammler(収集家), darunter(その中には) auch der Gründer der Universität in Princeton, ihn für ihre Bibliothek als Berater(顧問) und Einkäufer(バイヤー) zu gewinnen(雇う) - Jakob Mendel lehnte ab(断る); er war nicht anders zu denken als im Café Gluck.

 Vor dreiunddreißig Jahren, mit noch weichem, schwarzflaumigem(黒いうぶ毛) Bart und geringelten(カールした) Stirnlocken(額の巻き毛), war er, ein kleines schiefes(斜めの、ぎこちない、猫背の) Jüngel(若者), aus dem Osten nach Wien gekommen, um Rabbinat(ユダヤ教牧師職) zu studieren; aber bald hatte er den harten(厳格な) Eingott(単一神) Jehovah(エホバ) verlassen, um sich der funkelnden(輝かしい) und tausendfältigen(多様な) Vielgötterei(多神教) der Bücher zu ergeben(身を委ねる). Damals hatte er zuerst ins Café Gluck gefunden(入った), und allmählich wurde es seine Werkstatt(仕事場), sein Hauptquartier, sein. Postamt(郵便局), seine Welt. Wie ein Astronom(天文学者) einsam auf seiner Sternwarte(天文台) durch den winzigen Rundspalt(小さい穴) des Teleskops(望遠鏡) allnächtlich die Myriaden(無数の) Sterne betrachtet, ihre geheimnisvollen Gänge(動き), ihr wandelndes Durcheinander(無秩序), ihr Verlöschen(消失) und Sichwiederentzünden(再燃), so blickte Jakob Mendel durch seine Brille von diesem viereckigen Tisch in das andere Universum der Bücher, das gleichfalls(同じように) ewig kreisende(循環する) und sich umgebärende(生まれ変わる), in diese Welt über unserer Welt.

  Selbstverständlich war er hoch angesehen(尊敬された) im Café Gluck, dessen Ruhm(店の評判) sich für uns mehr an sein unsichtbares Katheder(教壇) knüpfte(結びつく) als an die Patenschaft(名親) des hohen Musikers, des Schöpfers(作者) der "Alceste(ギリシア神話のアルケスティス)" und der "Iphigenia(イフィゲネイア)": Christoph Willibald Gluck(作曲家グルック). Er gehörte dort ebenso zum Inventar(在庫目録) wie die alte Kirschholzkasse(桜材のレジスター), wie die beiden arg geflickten(修繕した) Billarde(玉突き台), der kupferne(銅製の) Kaffeekessel(コーヒーやかん), und sein Tisch wurde gehütet(保護する) wie ein Heiligtum(神聖なもの). Denn seine zahlreichen Kundschaften(顧客) und Auskundschafter(探索者⇒探書家) wurden von dem Personal(従業員) jedesmal freundlich(仲良く) zu irgendeiner Bestellung gedrängt(何か注文させられた), so daß der größere Gewinnteil(利益の大半) seiner Wissenschaft eigentlich dem Oberkellner(給仕頭) Deubler in die breite, hüftwärts(腰に) getragene Ledertasche(革の財布) floß(流れこむ). Dafür genoß Buchmendel vielfache(様々な) Privilegien(特権). Das Telephon stand ihm frei(自由に使える), man hob ihm seine Briefe(手紙) auf(とっておく) und besorgte(面倒を見る) alle Bestellungen; die alte, brave(素直な) Toilettenfrau(掃除婦) bürstete(ブラシを掛ける) ihm den Mantel, nähte Knöpfe(ボタン) an(縫いつける) und trug ihm jede Woche ein kleines Bündel zur Wäsche(洗濯に出す).

 Ihm allein durfte aus dem nachbarlichen(隣の) Gasthaus eine Mittagsmahlzeit geholt werden, und jeden Morgen kam der Herr Standhartner(=初出), der Besitzer, in persona(自ら) an seinen Tisch und begrüßte ihn (freilich meist, ohne daß Jakob Mendel, in seine Bücher vertieft, diesen Gruß bemerkte(気づく)). Punkt(きっかり) halb acht Uhr(7時半) morgens trat er ein, und erst wenn man die Lichter auslöschte, verließ er das Lokal(店). Zu den andern Gästen sprach er nie, er las keine Zeitung, bemerkte keine Veränderung, und als der Herr Standhartner ihn einmal höflich fragte, ob er bei dem elektrischen Licht nicht besser lese als früher bei dem fahlen(青白い), zuckenden(ちらちらする) Schein(明かり) der Auerlampen(ガス灯), starrte er verwundert zu den Glühbirnen(電球) auf: diese Veränderung war trotz dem Lärm(騒音) und Gehämmer(金槌の音) einer mehrtägigen Installation vollkommen an ihm vorbeigegangen(彼の前を通り過ぎた⇒彼は何も気づかなかった). Nur durch die zwei runden Löcher(穴) der Brille, durch diese beiden blitzenden und saugenden(吸い込む) Linsen(レンズ) filterten(ろ過する⇒通過する) sich die Milliarden schwarzer Infusorien(虫) der Lettern(活字) in sein Gehirn, alles andere Geschehen strömte(流れる) als leerer(中身の無い) Lärm an ihm vorbei. Eigentlich hatte er mehr als dreißig Jahre, also den ganzen wachen(目を醒ましている) Teil seines Lebens, einzig hier an diesem viereckigen Tisch lesend, vergleichend, kalkulierend verbracht(過ごす), in einem unablässig fortgesetzten(連続), nur vom Schlaf unterbrochenen(中断) Dauertraum(長い夢).


  Deshalb überkam mich eine Art Schrecken(驚き), als ich den orakelspendenden(お告げを与える) Marmortisch Jakob Mendels leer wie eine Grabplatte(墓標板) in diesem Raum dämmern(ほの光る) sah. Jetzt erst, älter geworden, verstand ich, wieviel(どれほど多くのものが) mit jedem solchen Menschen verschwindet(消える), erstlich weil alles Einmalige(比類のないもの) von Tag zu Tag kostbarer(より貴重な) wird in unserer rettungslos einförmiger werdenden(画一化する) Welt. Und dann: der junge, unerfahrene(未熟な) Mensch in mir hatte aus einer tiefen Ahnung(漠然とした知識) diesen Jakob Mendel sehr lieb gehabt(好きである). Und doch, ich hatte vergessen können(それなのに忘れかけていた) - allerdings(もちろん) in den Jahren des Krieges und in einer der seinen ähnlichen Hingabe(打ち込んで) an das eigene Werk. Jetzt aber, vor diesem leeren Tische, fühlte ich eine Art Scham vor ihm und eine erneuerte Neugier zugleich.

  Denn(というのは) wo war er hin, was war mit ihm geschehen? Ich rief den Kellner und fragte. Nein, einen Herrn Mendel, bedaure(残念ながら), den kenne er nicht, ein Herr dieses Namens verkehre(出入りする) nicht im Café. Aber vielleicht wisse der Oberkellner Bescheid. Dieser schob(押す) seinen Spitzbauch(太鼓腹) schwerfällig(ぎこちない) heran, zögerte, dachte nach, nein, auch ihm sei ein Herr Mendel nicht bekannt. Aber ob ich vielleicht den Herrn Mandl meine, den Herrn Mandl vom Kurzwarengeschäft(裁縫業) in der Florianigasse(フロリアニ通り)? Ein bitterer Geschmack(味) kam mir auf die Lippen, Geschmack von Vergänglichkeit(はかなさ): wozu(何のために) lebt man, wenn der Wind hinter unserm Schuh schon die letzte Spur(足跡) von uns wegträgt(運び去る⇒我々が歩くそばから足跡が風に吹き消されていくのなら)? Dreißig Jahre, vierzig vielleicht, hatte ein Mensch in diesen paar Quadratmetern(平方メートル) Raum geatmet, gelesen, gedacht, gesprochen, und bloß(わずか) drei Jahre, vier Jahre mußten hingehen, ein neuer Pharao(エジプトの王、店主のこと) kommen, und man wußte nichts mehr von Joseph(エジプトの有能なユダヤ人宰相、メンデルのこと), man wußte im Café Gluck nichts mehr von Jakob Mendel, dem Buchmendel! Beinahe zornig fragte ich den Oberkellner, ob ich nicht Herrn Standhartner sprechen könne, oder ob nicht sonst wer(誰か) im Hause sei vom alten Personal(従業員)? Oh, der Herr Standhartner, o mein Gott, der habe längst das Café verkauft, der sei gestorben, und der alte(前の) Oberkellner, der lebe jetzt auf seinem Gütel(小さな土地) bei Krems(クレムス市). Nein, niemand sei mehr da . . . oder doch! Ja doch - die Frau Sporschil(=初出) sei noch da, die Toilettenfrau (vulgo(通称) Schokoladefrau(チョコレート嬢)). Aber die könne sich gewiß nicht mehr an die einzelnen Gäste erinnern. Ich dachte gleich(すぐに): einen(~のような人) Jakob Mendel vergißt man nicht, und ließ sie mir kommen.

  Sie kam, die Frau Sporschil, weißhaarig(白髪), zerrauft(かきむしった), mit ein wenig wassersüchtigen(むくんだ足の) Schritten(歩調) aus ihren hintergründigen(奥の) Gemächern(部屋) und rieb(こする) sich noch hastig(せわしなく) die roten Hände mit einem Tuch: offenbar hatte sie gerade ihr trübes(暗い) Gelaß(小部屋) gefegt(掃除) oder Fenster geputzt(磨く). An ihrer unsicheren Art merkte ich sofort: ihr war's unbehaglich(居心地が悪い), so plötzlich nach vorn unter die großen Glühbirnen(電球) in den noblen(高級な) Teil des Cafés gerufen zu werden. So sah sie mich zunächst mißtrauisch(疑って) an, mit einem Blick von unten herauf, einem sehr vorsichtig(用心深い) geduckten(卑屈な) Blick. Was konnte ich Gutes(役に立つこと) von ihr wollen?

 Aber kaum daß ich nach Jakob Mendel fragte, starrte sie mich mit vollen, geradezu(まさに) strömenden(涙が流れる) Augen an, die Schultern fuhren ihr ruckhaft(衝動的に) auf(飛び上がる). "Mein Gott, der arme Herr Mendel, daß an den(あの方を) noch jemand denkt(誰かが覚えているなんて)! Ja, der arme Herr Mendel" - fast weinte(泣く) sie, so gerührt war sie, wie alte Leute es immer werden, wenn man sie an ihre Jugend, an irgendeine gute vergessene Gemeinsamkeit(共通の知人) erinnert. Ich fragte, ob er noch lebe. "O mein Gott, der arme Herr Mendel, fünf oder sechs Jahre, nein, sieben Jahre muß der schon tot(死んで) sein. So a(ママ) lieber, guter Mensch, und wenn ich denk(ママ), wie lang ich ihn kennt hab(ママ), mehr als fünfundzwanzig Jahr(ママ), er war doch schon da, wie ich eintreten bin. Und eine Schand(ママ) war's, wie man ihn hat sterben lassen." Sie wurde immer aufgeregter(興奮した), fragte, ob ich ein Verwandter(親戚) sei. Es hätte(間接話法の接Ⅱ) sich ja nie jemand um ihn gekümmert(気にかける), nie jemand nach ihm erkundigt(問い合わせる) - und ob ich denn nicht wisse, was mit ihm passiert sei?(間接話法)

  Nein, ich wüßte nichts, versicherte(断言) ich; sie solle mir erzählen, alles erzählen. Die gute Person tat(振る舞う) scheu und geniert(気後れした) und wischte(ぬぐう) immer wieder an ihren nassen(濡れた) Händen. Ich begriff: ihr war es peinlich(つらい), als Toilettenfrau mit ihrer schmutzigen Schürze(前掛け) und ihren zerstrubbelten(もじゃもじゃの) weißen Haaren hier mitten im Kaffeehausraum zu stehen, außerdem(その上) blickte sie immer ängstlich(不安げに) nach rechts und links, ob nicht einer der Kellner(ボーイ) zuhöre. So schlug ich ihr vor(提案), wir wollten hinein in das Spielzimmer, an Mendels alten Platz: dort solle sie mir alles belichten(露わにする). Gerührt(感動した) nickte sie mir zu(うなずく), dankbar, daß ich sie verstand, und ging voraus, die alte, schon ein wenig schwankende(よろける) Frau, und ich hinter ihr. Die beiden Kellner staunten uns nach, sie spürten da einen Zusammenhang(何かわけあり), und auch einige Gäste verwunderten(訝しがる) sich über uns ungleiches(不釣合い) Paar. Und drüben(向こう側) an seinem Tisch erzählte sie mir (manche Einzelheit(詳細) ergänzte(補う) mir später anderer(別の) Bericht) von Jakob Mendels, von Buchmendels Untergang(破滅、没落).

  Ja also, er sei, so erzählte sie, auch nachher noch, als der Krieg schon begonnen, immer noch gekommen, Tag um Tag um halb acht Uhr früh, und genau so sei er gesessen und habe er den ganzen Tag studiert wie immer, ja, sie hätten alle das Gefühl gehabt und oft darüber geredet, ihm sei's gar nicht zum Bewußtsein(意識) gekommen, daß Krieg sei. Ich wisse doch, in eine Zeitung habe er nie geschaut und nie mit wem andern gesprochen; aber auch wenn die Ausrufer(売り子) ihren Mordslärm(大騒ぎ) mit den Extrablättern(号外) machten und alle andern zusammenliefen(群がる), nie sei er da aufgestanden oder hätte zugehört. Er habe auch gar nicht gemerkt, daß der Franz(ボーイのフランツ) fehle(いない), der Kellner (der bei Gorlice gefallen sei)(ポーランドのゴルリッツ), und nicht gewußt, daß sie(一般の人) den Sohn vom Herrn Standhartner bei Przemysl(ポーランドのプシェミシル) gefangen(捕虜にする) hatten, und nie kein Wort habe er gesagt, wie das Brot immer miserabler(おそまつな) geworden ist und man ihm statt der Milch das elende Feigenkaffeegschlader(代用コーヒー?) hat geben müssen. Nur einmal habe er sich gewundert(不思議に思う), daß jetzt so wenig Studenten kämen, das war alles. - "Mein Gott, der arme Mensch, den(4格) hat doch nichts(1格) gefreut und gekümmert als seine Bücher."

  Aber dann eines Tags, da sei das Unglück(事故) geschehen. Um elf Uhr vormittags, am hellichten Tag(白昼), sei ein Wachmann(警官) gekommen mit einem Geheimpolizisten(秘密警察官), der hätte die Rosette(略綬) gezeigt im Knopfloch(ボタン穴) und gefragt, ob hier ein Jakob Mendel verkehre. Dann wären sie gleich an den Tisch gegangen zum Mendel, und der hätte ahnungslos noch geglaubt, sie wollten Bücher verkaufen oder ihn was fragen. Aber gleich hätten sie ihn aufgefordert(要請), mitzukommen, und ihn weggeführt(連れ去る). Eine rechte(まさに) Schande sei es für das Kaffeehaus gewesen, alle Leute hätten sich herumgestellt(とりまく) um den armen Herrn Mendel, wie er dagestanden(~状態である) ist zwischen den beiden, die Brille unterm Haar(髪の毛の中), und hin und her geschaut hat von einem zum andern und nicht recht gewußt, was sie eigentlich von ihm wollten(何の用なのか). Sie(=掃除婦) aber habe stante pede(すぐに) dem Gendarmen(警官) gesagt, das müsse ein Irrtum sein, ein Mann wie Herr Mendel könne keiner(3格) Fliege was(=etwas zuleide) tun(ハエも殺せない); aber da habe der Geheimpolizist sie gleich angeschrien(どなりつける), sie solle sich nicht in Amtshandlungen(公務) einmischen(干渉). Und dann hätten sie ihn weggeführt, und er sei lange nicht mehr gekommen, zwei Jahre lang(二年). Noch heute wisse sie nicht recht, was die damals von ihm gewollt hätten. "Aber ich leist ein Jurament(誓う)", sagte sie erregt, die alte Frau, "der Herr Mendel kann nichts Unrechtes getan haben. Die haben sich geirrt, da leg(ママ) ich meine Hand(ママ) ins Feuer. Es war ein Verbrechen(犯罪) an dem armen, unschuldigen Menschen, ein Verbrechen!"

  Und sie hatte recht, die gute, rührende Frau Sporschil. Unser Freund Jakob Mendel hatte wahrhaftig nichts Unrechtes begangen, sondern nur (erst später erfuhr ich alle Einzelheiten) eine rasende(ひどい), eine rührende, eine selbst in jenen irrwitzigen(狂った) Zeiten ganz unwahrscheinliche(考えられない) Dummheit(愚行), erklärbar bloß aus der vollkommenen Versunkenheit(熱中), aus der Mondfernheit(月の遠さ=浮世離れ) seiner einmaligen Erscheinung(比類のない人品).

 Folgendes hatte sich ereignet(起こる): auf dem militärischen Zensuramt(検閲局), das verpflichtet(義務がある) war, jede Korrespondenz mit dem Ausland zu überwachen(見張る), war eines Tages eine Postkarte abgefangen(横取りする) worden, geschrieben und unterschrieben von einem gewissen(某) Jakob Mendel, ordnungsgemäß(規則に従って) nach dem Ausland frankiert(切手を貼る), aber - unglaublicher Fall - in das feindliche(敵の) Ausland gerichtet, eine Postkarte an Jean Labourdaire, Buchhändler, Paris, Quai de Grenelle, adressiert, in der ein gewisser Jakob Mendel sich beschwerte(苦情を言う), die letzten acht Nummern(最新の8号分を) des monatlichen(月刊) "Bulletin(報告) bibliographique(書誌) de la France" trotz vorausbezahltem(前払い済み) Jahresabonnement(年間予約) nicht erhalten(受け取る) zu haben.

 Der eingestellte(召集された) untere(下位の) Zensurbeamte(検閲官), ein Gymnasialprofessor(ギムナジウム教授), in Privatneigung(普段の専攻) Romanist(ロマンス語研究者), dem man einen blauen Landsturmrock(国民軍服) umgestülpt(着替えさせた) hatte, staunte, als ihm dieses Schriftstück(書類) in die Hände kam. Ein dummer(馬鹿な) Spaß(冗談), dachte er. Unter den zweitausend Briefen, die er allwöchentlich auf(着眼点) dubiose(怪しげな) Mitteilungen(報告) und spionageverdächtige(スパイ活動を疑われる) Wendungen(言い回し) durchstöberte(くまなく探す) und durchleuchtete(詳しく調べる), war ihm ein so absurdes(馬鹿げた) Faktum(事案) noch nie unter die Finger gekommen(手に入る), daß jemand aus Österreich einen Brief nach Frankreich ganz sorglos(気楽に) adressierte(発送する), also ganz gemütlich(のんきに) eine Karte(はがき) in das kriegführende(交戦中の) Ausland so einfach(無造作に) in den Postkasten(郵便ポスト) warf(投函), als ob diese Grenzen(国境) seit 1914 nicht umnäht(張り巡らせる) wären mit Stacheldraht(有刺鉄線) und an jedem von Gott geschaffenen Tage(神が創った毎日) Frankreich, Deutschland, Österreich und Rußland ihre männliche Einwohnerzahl(人口) gegenseitig(互いに) um ein paar(二三) tausend Menschen kürzten(減らす).

 Zunächst(当初は) legte er deshalb die Postkarte als Kuriosum(奇妙なもの) in seine Schreibtischlade(事務机の引き出し), ohne von dieser Absurdität(ばかげたこと) weitere Meldung(報告) zu erstatten(する). Aber nach einigen(二三の) Wochen kam abermals(再び) eine Karte desselben Jakob Mendel an einen Bookseller John Aldridge, London, Holborn Square, ob er ihm nicht die letzten Nummern des "Antiquarian" besorgen(手配する) könnte, und abermals war sie unterfertigt(署名) von ebendemselben merkwürdigen Individuum(奴), Jakob Mendel, das mit rührender Naivität(単純) seine volle Adresse beischrieb(書き添える).

 Nun wurde es dem in die Uniform eingenähten(縫い込まれた⇒ぴったりの制服を着た) Gymnasialprofessor doch ein wenig eng(窮屈に感じた⇒どぎまぎした) unter dem Rock(制服). Steckte(隠れている) am Ende(ことによると) irgendein rätselhafter chiffrierter(暗号化した) Sinn(意味) hinter diesem vertölpelten(間抜けな) Spaß(冗談)? Jedenfalls, er stand auf, klappte die Hacken(かかと) zusammen und legte dem Major(少佐) die beiden Karten auf den Tisch. Der zog beide Schultern hoch: sonderbarer(奇妙な) Fall(ケース)! Zunächst avisierte(通告する) er die Polizei, sie solle ausforschen, ob es diesen Jakob Mendel tatsächlich gäbe, und eine Stunde später war Jakob Mendel bereits dingfest gemacht(逮捕され) und wurde, noch ganz taumelig(めまいがして) von der Überraschung(予期せぬ出来事), vor den Major geführt. Der legte ihm die mysteriösen(不思議な) Postkarten vor, ob er sich als Absender(差出人) erkenne(認める). Erregt durch den strengen(厳しい) Ton(言葉の調子) und vor allem, weil man ihn bei der Lektüre(読んでいる時に) eines wichtigen Katalogs aufgestöbert(見つけ出す⇒捕まえる) hatte, polterte(がみがみどなる) Mendel beinahe grob(荒い), natürlich habe er diese Karten geschrieben. Man habe wohl noch das Recht, ein Abonnement(予約購読) für sein gezahltes Geld zu reklamieren(督促する). Der Major drehte sich im Sessel(椅子) schief(斜めに) hinüber zu dem Leutnant(少尉) am Nebentisch. Die beiden blinzelten sich einverständlich(合意の) an(目配せをする): ein gebrannter(ひどい) Narr(馬鹿者)! Dann überlegte der Major, ob er den Einfaltspinsel(まぬけ) nur scharf anbrummen(がみがみいう) und wegjagen(追い出す) sollte oder den Fall ernst(真剣に) aufziehen(する). In solchen unschlüssigen(決められない) Verlegenheiten(困惑) entschließt(決める) man sich bei jedem Amt fast immer, zunächst ein Protokoll(調書) aufzunehmen(作成). Ein Protokoll ist immer gut. Nützt(役に立つ) es nichts, so schadet(害になる) es nichts, und nur ein sinnloser Papierbogen(一枚) mehr(余計に) unter Millionen ist vollgeschrieben(一枚余計の紙に文字がいっぱい書かれるだけだ).

  In diesem Falle aber schadete es leider einem armen(哀れな), ahnungslosen(無邪気な) Menschen, denn schon bei der dritten Frage kam etwas sehr Verhängnisvolles(致命的な) zutage(明るみに出る). Man forderte zuerst seinen Namen: Jakob, recte(正しく) Jainkeff Mendel. Beruf: Hausierer(行商人) (er besaß nämlich keine Buchhändlerlizenz(本屋の許可証), nur einen Hausierschein(行商人の証明書)). Die dritte Frage wurde zur Katastrophe(破局): der Geburtsort(出生地). Jakob Mendel nannte einen kleinen Ort bei Petrikau(ポーランド中央の町). Der Major zog die Brauen(眉毛) hoch. Petrikau, lag das nicht in Russisch-Polen(ロシア領ポーランド), nahe der Grenze? Verdächtig! Sehr verdächtig! So inquirierte(取り調べ) er nun strenger, wann er die österreichische Staatsbürgerschaft(国籍) erworben habe. Mendels Brille starrte ihn dunkel(不審な) und verwundert(不思議な) an: er verstand nicht recht. Zum Teufel, ob und wo er seine Papiere habe, seine Dokumente(いったい全体、お前は身分証明書をもっているのか)? Er habe keine andern als den Hausierschein. Der Major schob die Stirnfalten(ひたいのしわ) immer höher. Also wie es mit seiner Staatsbürgerschaft stehe, solle er endlich einmal erklären. Was sein Vater gewesen sei, ob Österreicher oder Russe? Seelenruhig(落ち着き払って) erwiderte Jakob Mendel: natürlich Russe. Und er selbst? Ach, er hätte sich schon vor dreiunddreißig Jahren über die russische Grenze geschmuggelt(密入国する), seither lebe er in Wien. Der Major wurde immer unruhiger. Wann er hier das österreichische Staatsbürgerrecht erworben habe? Wozu? fragte Mendel. Er habe sich um solche Sachen nie gekümmert(気にかける). So sei er also noch russischer Staatsbürger(するとお前はロシア国民なのか)? Und Mendel, den diese öde Fragerei(うるさい質問) innerlich längst langweilte(退屈させる), antwortete gleichgültig: "Eigentlich(結局) ja."

  Der Major warf sich so brüsk(ぶっきらぼう) erschrocken zurück(のけぞる), daß der Sessel knackte(ボキッと音を立てる). Das gab es also!(こんなことがあるとは) In Wien, in der Hauptstadt Österreichs, ging mitten im Kriege, Ende 1915, nach Tarnow und der großen Offensive(ロシア軍が敗れたタルヌフ大攻勢), ein Russe unbehelligt(邪魔されずに、大手を振って) spazieren, schrieb Briefe nach Frankreich und England, und die Polizei kümmerte sich um nichts. Und da wundern (驚いている)sich die Dummköpfe in den Zeitungen(=新聞社のばか者), daß Conrad von Hötzendorf(オーストリアの将軍) nicht gleich nach Warschau(ワルシャワ) vorwärtsgekommen ist, da staunen sie im Generalstab(=参謀本部のばか者), wenn jede Truppenbewegung(部隊の移動) durch Spione nach Rußland weitergemeldet(報告) wird. Auch der Leutnant war aufgestanden und stellte(立つ) sich an den Tisch: das Gespräch schaltete sich scharf um(切り替わる) zum Verhör(尋問). Warum er sich nicht sofort gemeldet(届け出る) habe als Ausländer? Mendel, noch immer arglos(無邪気な), antwortete in seinem singenden jüdischen(ユダヤの) Jargon: "Wozu hätt(ママ) ich mich melden sollen auf einmal(急に)?" In dieser umgedrehten(向きを変えた) Frage erblickte der Major eine Herausforderung(挑戦) und fragte drohend, ob er nicht die Ankündigungen(布告) gelesen habe? Nein! Ob er etwa auch keine Zeitungen lese?(お前は新聞も読まないのか) Nein!

  Die beiden starrten den vor Unsicherheit(不安を感じて) schon leicht(少し) schwitzenden(汗をかく) Jakob Mendel an, als sei der Mond(月) mitten in ihr Bürozimmer(事務室) gefallen. Dann rasselte(がちゃがちゃいう、動詞) das Telefon(主語), knackten die Schreibmaschinen(タイプライター), liefen(走る) die Ordonnanzen(伝令兵), und Jakob Mendel wurde dem Garnisonsgefängnis(営倉) überantwortet(引き渡す), um mit dem nächsten Schub(一団) in ein Konzentrationslager(強制収容所) abgeführt(連行される) zu werden. Als man ihm bedeutete(指示する), den beiden Soldaten zu folgen, starrte(じっとしている) er ungewiß(ぼんやり). Er verstand nicht, was man von ihm wollte, aber eigentlich hatte er keinerlei Sorge(心配). Was konnte der Mann mit dem goldenen Kragen(=軍服) und der groben Stimme schließlich Böses mit ihm vorhaben(もくろむ)? In seiner obern Welt der Bücher gab es keinen Krieg, kein Nichtverstehen, sondern nur das ewige Wissen und Nochmehrwissenwollen(もっと多くを知りたいと願うこと) von Zahlen und Worten, von Titeln und Namen. So trollte(ゆっくり歩く) er gutmütig(従順に) zwischen den beiden Soldaten die Treppe hinunter. Erst als man ihm auf der Polizei alle Bücher aus den Manteltaschen(コートのポケット) nahm und die Brieftasche(紙入れ) abforderte(要求する), in der er hundert wichtige Zettel(メモ) und Kundenadressen(客の住所録) stecken hatte, da erst begann er wütend(怒り狂って) um sich zu schlagen(こぶしを振り回す). Man mußte ihn bändigen(抑える). Aber dabei klirrte(がちゃがちゃいう) leider seine Brille zu Boden, und dies sein magisches Teleskop(望遠鏡) in die geistige Welt brach(砕ける) in mehrere Stücke. Zwei Tage später expedierte(送る) man ihn im dünnen Sommerrock in ein Konzentrationslager russischer Zivilgefangener(民間ロシア人捕虜) bei Komorn(ハンガリーのコマロム).

  Was Jakob Mendel in diesen zwei Jahren Konzentrationslager an seelischer Schrecknis(恐ろしいこと) erfahren(体験), ohne Bücher, seine geliebten Bücher, ohne Geld, inmitten(真ん中で) der gleichgültigen(無関心な), groben(粗野な), meist analphabetischen(文盲の) Gefährten(仲間) dieses riesigen(巨大な) Menschenkotters(人間の抑留所), was er dort leidend erlebte, von seiner obern und einzigen Bücherwelt abgetrennt(切り離され) wie ein Adler mit zerschnittenen(切り刻まれた) Schwingen(翼) von seinem ätherischen(天上の) Element(自然) - hierüber(これについては) fehlt(いない) jede Zeugenschaft(証人). Aber allmählich weiß schon die von ihrer Tollheit(狂気) ernüchterte(目覚めた) Welt(=今の世界), daß(以下段落最後まで) von allen Grausamkeiten(残虐行為) und verbrecherischen(犯罪的な) Übergriffen(人権侵害) dieses Krieges keine sinnloser(無意味な), überflüssiger(不必要な) und darum moralisch unentschuldbarer(許せない) gewesen als das Zusammenfangen(拘束) und Einhürden(押し込めたこと) hinter Stacheldraht(有刺鉄線) von ahnungslosen, längst dem Dienstalter(兵役年齢) entwachsenen(過ぎた) Zivilpersonen(民間人), die viele Jahre in dem fremden Lande als in einer Heimat gewohnt(1) und aus Treugläubigkeit(信仰) an das selbst bei Tungusen(ツングース族) und Araukanern(アラウカン族) geheiligte(神聖化された) Gastrecht(客の権利) versäumt(逃した、2) hatten, rechtzeitig zu fliehen - (これは)ein Verbrechen an der Zivilisation, gleich sinnlos begangen(犯す) in Frankreich, Deutschland und England, auf jeder Scholle(土地) unseres irrwitzig(狂った) gewordenen Europa.

 Und vielleicht wäre Jakob Mendel wie hundert andere Unschuldige(無実の人) in dieser Hürde(柵の中の) dem Wahnsinn verfallen(気が狂う) oder an Ruhr(赤痢), an Entkräftung(衰弱), an seelischer Zerrüttung(精神錯乱) erbärmlich(惨めに) zugrunde gegangen(破滅する), (=もし~なら)hätte nicht knapp rechtzeitig(ちょうどいい時に) ein Zufall(偶然), ein echt österreichischer(もしオーストリア的な偶然が), ihn noch einmal(もう一度) in seine Welt zurückgeholt(連れ戻す). Es waren nämlich mehrmals nach seinem Verschwinden(消失) an seine Adresse Briefe von vornehmen(上流階級の) Kunden(顧客) gekommen; der Graf(伯爵) Schönberg, der ehemalige Statthalter von Steiermark(シュタイアーマルク元州知事), fanatischer Sammler(収集家) heraldischer(紋章学の) Werke, der frühere(元の) Dekan(学部長) der theologischen(神学) Fakultät(学部) Siegenfeld(人名), der an einem Kommentar des Augustinus(アウグスティヌス) arbeitete, der achtzigjährige pensionierte(退職した) Flottenadmiral(海軍大将) Edler von Pisek(?), der noch immer an seinen Erinnerungen herumbesserte(回想録を改良する) - sie alle, seine treuen Klienten(依頼者), hatten wiederholt(繰り返して) an Jakob Mendel ins Café Gluck geschrieben(手紙を出す), und von diesen Briefen wurden dem Verschollenen(行方不明者) einige in das Konzentrationslager nachgeschickt(転送された). Dort fielen sie dem zufällig gutgesinnten(親切な) Hauptmann(大尉、部隊長) in die Hände, und der erstaunte, was für vornehme Bekanntschaften(知り合い) dieser kleine halbblinde, schmutzige Jude habe, der, seit man ihm seine Brille zerschlagen(打ち壊す) (er hatte kein Geld, sich eine neue zu verschaffen), wie ein Maulwurf(モグラ), grau(白髪の), augenlos(盲目の) und stumm(唖の) in einer Ecke hockte. Wer solche Freunde besaß, mußte immerhin etwas Besonderes(特別な、重要人物) sein. So erlaubte er Mendel, diese Briefe zu beantworten und seine Gönner(後援者) um Fürsprache(執り成し) zu bitten(求める). Die(=執り成し) blieb nicht aus(すぐに行われた). Mit der leidenschaftlichen Solidarität(結束) aller Sammler kurbelten die Exzellenz(伯爵閣下) sowie der Dekan ihre Verbindungen(縁故) kräftig an(始動させる), und ihre vereinte(集めた) Bürgschaft(保釈金) erreichte(届く、達成する), daß Buchmendel im Jahre 1917 nach mehr als zweijähriger Konfinierung(禁固) wieder nach Wien zurückdurfte(戻ることが許される), freilich unter der Bedingung(条件), sich täglich bei der Polizei zu melden(出頭). Aber doch, er durfte wieder in die freie Welt, in seinen alten, kleinen, engen Mansardenraum(屋根裏部屋), er konnte wieder an seinen geliebten Bücherauslagen(本のショーウインド) vorbei und vor allem zurück in sein Café Gluck.

  Diese Rückkehr(帰還、目的語) Mendels aus seiner höllischen(地獄のような) Unterwelt(冥界、暗黒世界) in das Café Gluck konnte mir die brave Frau Sporschil aus eigener Erfahrung schildern."Eines Tages - Jessas(おやまあ), Marand Joseph(?どうしたことでしょ、感嘆語), ich glaub(ママ、以下同じ), ich trau meine Augen nicht - da schiebt sich die Tür auf(押し開ける), Sie wissen ja, in der gewissen schiefen Art(体を横向きにして), nur grad(=gerade) einen Spalt weit, wie er immer hereingekommen ist, und schon stolpert(よろめく) er ins Café, der arme Herr Mendel. Einen zerschundenen(ぼろぼろの) Militärmantel voller Stopfen(繕い) hat er angehabt und irgendwas am Kopf, was vielleicht einmal ein Hut war, ein weggeworfener(投棄された). Keinen Kragen hat er angehabt, und wie der Tod(死神) hat er ausgeschaut(~のように見える), grau im Gesicht und grau das Haar und so mager(痩せた), daß es einen derbarmt(=erbarmt) hat(⇒気の毒なほど痩せて). Aber er kommt herein, grad, als ob nix gwesen war(何もなかったように), er fragt nix, er sagt nix, geht hin zu dem Tisch da und zieht den Mantel(コート) aus, aber nicht wie früher so fix(手際よく) und leicht, sondern schwer schnaufen(あえぐ) müssen hat er dabei. Und kein Buch hat er mitghabt wie sonst(いつものように) -- er setzt sich nur hin und sagt nix, und tut nur hinstarren vor sich mit ganz leere, ausgelaufene(空になった) Augen. Erst nach und nach(次第に), wie(時) wir ihm dann den ganzen Pack(包み) bracht haben von die Schriften(著作物), die was für ihn kommen waren aus Deutschland, da hat er wieder angfangen zu lesen. Aber er war nicht derselbige mehr."

  Nein, er war nicht derselbe, nicht das Miraculum mundi(世界の奇蹟、ラテン語) mehr, die magische Registratur(記録保管室) aller Bücher: alle, die ihn damals sahen, haben mir wehmütig(悲しげに) das gleiche berichtet(報告). Irgend etwas schien rettungslos(救いようがなく) zerstört(破壊された) in seinem sonst stillen, nur wie schlafend lesenden Blick; etwas war zertrümmert(粉々に打ち砕かれた): der grauenhafte(恐ろしい) Blutkomet(真っ赤な彗星=戦争の星) mußte in seinem rasenden(疾走する) Lauf schmetternd(勢いよくぶつかる) hineingeschlagen haben auch in den abseitigen(離れたところにある), friedlichen(平和な⇒星), in diesen alkyonischen Stern(アルシオネ星=平和な星) seiner Bücherwelt. Seine Augen, jahrzehntelang gewöhnt an die zarten, lautlosen, insektenfüßigen(昆虫の足) Lettern der Schrift, sie mußten Furchtbares gesehen haben in jener stacheldrahtumspannten(鉄条網を張り巡らせた) Menschenhürde(人間の檻), denn die Lider(まぶた) schatteten(影を投げる) schwer über den einst so flinken(機敏な) und ironisch funkelnden Pupillen(ひとみ), schläfrig(ねむそうな) und rotrandig(縁が赤い) dämmerten(夢うつつである、動詞) die vordem so lebhaften Blicke(眼差し、主語) unter der reparierten(修繕した), mit dünnem Bindfaden(ひも) mühsam(苦労して) zusammengebundenen Brille. Und furchtbarer noch: in dem phantastischen(驚異的な) Kunstbau(構造物) seines Gedächtnisses mußte irgendein Pfeiler(柱) eingestürzt(崩壊した) und das ganze Gefüge(構造) in Unordnung(混乱) geraten sein; denn so zart ist ja unser Gehirn, dies aus subtilster(繊細な) Substanz gestaltete Schaltwerk(配線), dies feinmechanische Präzisionsinstrument(精密機械) unseres Wissens zusammengestimmt(調整されている), daß ein gestautes(堰き止められた) Aderchen(細い血管), ein erschütterter(ショックを受けた) Nerv, eine ermüdete Zelle(細胞), daß(=soを受けた繰り返し) ein solches verschobenes(調子が狂う) Molekül(分子) schon zureicht(充分である), um die herrlich(素敵な) umfassendste(包括的な), die sphärische(天球の) Harmonie eines Geistes zum Verstummen(沈黙) zu bringen.

 Und in Mendels Gedächtnis, dieser einzigen Klaviatur(鍵盤3格) des Wissens, stockten(固まって動かない、動詞) bei seiner Rückkunft(帰還) die Tasten(キー、主語). Wenn ab und zu(時々) jemand um Auskunft kam, starrte er ihn erschöpft(疲れ果てて) an und verstand nicht mehr genau, er verhörte sich(聞き間違える) und vergaß, was man ihm sagte - Mendel war nicht mehr Mendel, wie die Welt nicht mehr die Welt war(世の中は以前の世の中ではなくなっているように). Nicht mehr wiegte(揺する) ihn völlige Versunkenheit(夢中) beim Lesen auf und nieder, sondern meist saß er starr(硬直して), die Brille nur mechanisch gegen das Buch gewandt, ohne daß man wußte, ob er las oder nur vor sich hin(あてもなく) dämmerte(ぼんやりしている). Mehrmals(何度も) fiel ihm, so erzählte die Sporschil, der Kopf schwer nieder auf das Buch, und er schlief ein am hellichten Tag(真昼間に), manchmal starrte er wieder stundenlang in das fremde(なじみのない) stinkende(悪臭を放つ) Licht der Azetylenlampe(アセチレン), die man ihm in jener Zeit der Kohlennot(石炭不足) auf den Tisch gestellt. Nein, Mendel war nicht mehr Mendel, nicht mehr ein Wunder der Welt, sondern ein müd(=müde) atmender, nutzloser Pack(かたまり) Bart und Kleider, sinnlos auf dem einst pythischen(神託の) Sessel hingelastet(のしかかる), nicht mehr der Ruhm(誉れ) des Café Gluck, sondern eine Schande(恥), ein Schmierfleck(汚点), übelriechend(悪臭を出す), widrig(不快な) anzusehen, ein unbequemer(不愉快な), unnötiger(不要な) Schmarotzer(居候).

  So empfand(感じる) ihn auch der neue Besitzer, namens Florian Gurtner aus Retz(北東部の町), der, an Mehl(小麦粉と) und Butterschiebungen(バターの闇商売) im Hungerjahr(食料不足の年) 1919 reich(リッチな) geworden, dem biedern(正直な) Standhartner für achtzigtausend rasch zerblätterte(暴落した) Papierkronen(クローネ紙幣) das Café Gluck abgeschwatzt(せしめる) hatte. Er griff(介入する) mit seinen festen(頑丈な) Bauernhänden(田舎者手) scharf zu, krempelte das altehrwürdige(=alt+ehrwürdig 古くて気品のある) Kaffeehaus hastig auf nobel(豪華に) um(すっかり変える), kaufte für schlechte(粗悪な) Zettel(紙幣) rechtzeitig neue Fauteuils(肘掛け椅子), installierte(取り付ける) ein Marmorportal(大理石の玄関) und verhandelte(交渉する) bereits wegen des Nachbarlokals(隣の店目当てに), um eine Musikdiele(音楽室) anzubauen(建て増しするために). Bei dieser hastigen Verschönerung(装飾) störte(邪魔する) ihn natürlich sehr dieser galizische Schmarotzer, der tagsüber(昼間) von früh bis nachts allein einen Tisch besetzt(占有して) hielt und dabei im ganzen(全部で) nur zwei Schalen(カップ) Kaffee trank und fünf Brote verzehrte(食べる).

 Zwar hatte Standhartner ihm seinen alten Gast besonders ans Herz gelegt(心にかけるように頼む) und zu erklären versucht, was für ein bedeutender und wichtiger Mann dieser Jakob Mendel sei, er hatte ihn sozusagen(いわば) bei der Übergabe(譲渡) mit dem Inventar(家財) als ein auf dem Unternehmen(その店に) lastendes Servitut(義務となっている使用権) mitübergeben(一緒に譲渡する). Aber Florian Gurtner hatte sich mit den neuen Möbeln(家具) und der blanken(ぴかぴかの) Aluminiumzahlkasse auch das massive(あらっぽい) Gewissen der Verdienerzeit(営利主義の時代) zugelegt(手に入れる) und wartete nur auf einen Vorwand(口実), um diesen letzten lästigen(面倒な) Rest(残り物) vorstädtischer(郊外の) Schäbigkeit(みすぼらしさ) aus seinem vornehm gewordenen Lokal(店) hinauszukehren(掃き出す). Ein guter Anlaß(きっかけ) schien sich bald einzustellen(やってくる); denn es ging Jakob Mendel schlecht(金に困った). Seine letzten gesparten(貯金) Banknoten waren zerpulvert(粉末になる) in der Papiermühle(挽き臼) der Inflation(インフレ), seine Kunden(客) hatten sich verlaufen(消える). Und wieder als kleiner Buchtrödler(書肆として) Treppen zu steigen, Bücher hausierend(行商して) zusammenzuraffen(集める), dazu fehlte dem Müdgewordenen(=メンデル) die Kraft(主語). Es ging ihm elend(貧乏な), man merkte das an hundert kleinen Zeichen. Selten ließ er sich mehr vom Gasthaus etwas herüberholen(取り寄せる), und auch das kleinste Entgelt(代価) für Kaffee und Brot blieb er immer(ますます) länger schuldig(借りがある), einmal sogar drei Wochen lang. Schon damals wollte ihn der Oberkellner auf die Straße setzen(追い出す). Da erbarmte sich die brave Frau Sporschil, die Toilettenfrau, und bürgte(保証人となる) für ihn.

  Aber im nächsten Monat ereignete(起こる) sich dann das Unglück. Bereits mehrmals hatte der neue Oberkellner bemerkt(気づく), daß es bei der Abrechnung(計算) nie recht mit dem Gebäck (パン類)stimmen(パンの数が計算と合わない) wollte. Immer mehr Brote erwiesen sich als fehlend(減っている), als(=than) angesagt(申告して) und bezahlt(金を払った) waren. Sein Verdacht lenkte sich selbstverständlich gleich auf Mendel; denn mehrmals war schon der alte wacklige(よぼよぼの) Dienstmann(ポーター) gekommen, um sich zu beschweren(苦情をいう), Mendel sei ihm seit einem halben Jahre die Bezahlung schuldig, und er könne keinen Heller(一文) herauskriegen(もらう). So paßte der Oberkellner jetzt besonders auf(気をつける), und schon zwei Tage später gelang(成功) es ihm, hinter dem Ofenschirm(衝立) versteckt(隠れて), Jakob Mendel zu ertappen(現場を取り押さえる), wie er heimlich von seinem Tische aufstand, in das andere vordere Zimmer hinüberging, rasch aus einem Brotkorb zwei Semmeln(白パン) nahm und sie gierig in sich hineinstopfte(ガツガツ食べる). Bei der Abrechnung behauptete er, keine gegessen zu haben. Nun war das Verschwinden geklärt(解明する). Der Kellner meldete sofort den Vorfall(事件) Herrn Gurtner, und dieser, froh des langgesuchten Vorwands(口実), brüllte Mendel vor allen Leuten an(どなりつける), beschuldigte(責める) ihn des Diebstahls(盗み) und tat sogar noch dick(もったいぶる), daß er nicht sofort die Polizei rufe. Aber er befahl ihm, sogleich und für immer sich zum Teufel zu scheren(とっとと出ていく). Jakob Mendel zitterte nur, sagte nichts, stolperte auf(よろめきながら立ち上がる) von seinem Sitz(座席) und ging.

  "Ein Jammer(悲惨な光景) war's", schilderte die Frau Sporschil diesen seinen Abschied. "Nie werd ich's vergessen, wie er aufgestanden ist, die Brille hinaufgeschoben in die Stirn, weiß wie ein Handtuch. Nicht Zeit hat er sich genommen, den Mantel anzuziehen, obwohl's Januar war, Sie wissen ja, damals im kalten Jahr. Und sein Buch hat er liegen lassen auf dem Tisch in seinem Schreck(ショック), ich hab's erst später bemerkt und wollt's ihm noch nachtragen(後から届ける). Aber da war er schon hinabgestolpert(つまづく) zur Tür. Und weiter auf die Straßen hatt(ママ) ich mich nicht traut(=getraut 出ていく勇気がない); denn an die Tür hat sich der Herr Gurtner hingstellt(立つ) und ihm nachgschrien(背後から罵声を浴びせる), daß die Leut stehenblieben und zusammengelaufen (集まってきた)sind. Ja, eine Schand war's, gschämt hab ich mich bis in die unterste Seel(心の底)! So was hat nicht passieren können bei dem alten Herrn Standhartner, daß man einen ausjagt(追い出す) nur wegen ein paar Semmeln(本来は2格), bei dem(=前の店主) hätt er umsonst(ただで) essen können noch sein Leben lang. Aber die Leute von heut, die haben ja kein Herz. Einen wegzutreiben, der über dreißig Jahre wo(?) gsessen(=gesessen 座って) ist Tag für Tag(毎日) - wirklich, eine Schand war's, und ich möcht's nicht zu verantworten(釈明する) haben vor dem lieben Gott - ich nicht(神様に申し訳ない)."

  Ganz aufgeregt war sie geworden, die gute Frau, und mit der leidenschaftlichen Geschwätzigkeit(おしゃべり好き) des Alters(老人) wiederholte sie immer wieder das von der Schand und vom Herrn Standhartner, der zu so was(=etwas) nicht imstande(~できる) gewesen wäre. So mußte ich sie schließlich(とうとう) fragen, was denn aus unserm Mendel geworden sei und ob sie ihn wiedergesehen. Da rappelte sie sich zusammen(勇気を奮い起こす) und wurde noch erregter(興奮した). "Jeden Tag, wenn ich vorübergegangen hin an seinem Tisch, jedesmal, das können S'(=Sie) mir glauben, hat's(=es) mir einen Stoß(ショック) geben. Immer hab ich denken müssen, wo mag er jetzt sein, der arme Herr Mendel, und wenn ich gwußt hätt, wo er wohnt, ich war hin, ihm was Warmes bringen; denn wo hätt er denn das Geld hernehmen sollen zum heizen(暖房) und zum Essen? Und Verwandte(親類) hat er auf der Welt, soviel ich weiß, niemanden gehabt. Aber schließlich, wie ich immer und immer nix gehört hab, da hab ich mir schon denkt, es muß vorbei mit ihm sein(彼はだめになった⇒亡くなった), und ich würd ihn nimmer(二度と~ない) sehen. Und schon hab ich überlegt, ob ich nicht sollt eine Messe(ミサ) für ihn lesen lassen; denn ein guter Mensch war er, und man(自分と彼) hat sich doch gekannt, mehr als fünfundzwanzig Jahr.

  Aber einmal in der Früh, um halb acht Uhr im Februar, ich putz(みがく) grad das Messing(真鍮) an die Fensterstangen(窓枠), auf einmal(突然) (ich mein, mich trifft der Schlag(本当にびっくりした)), auf einmal tut sich die Tür auf(開く), und herein kommt der Mendel. Sie wissen ja: immer ist er so schief(斜めに) und verwirrt(狼狽した) hereingschoben(押して入る), aber diesmal war's noch irgendwie anders. Ich merk(気づく) gleich, den reißt's hin und her(動揺している), ganz glanzige(ぎらぎら) Augen hat er gehabt und, mein Gott, wie er ausgschaut hat, nur Bein und Bart(=骨と皮)! Sofort kommt's mir entrisch(気味が悪い 南部方言) vor(思われる), wie ich ihn so seh: ich denk mir gleich, der weiß von nichts, der geht am hellichten Tag(白昼に) umeinand(=umher シュヴァーベン方言) als ein Schlafeter(?夢遊病者), der hat alles vergessen, das von die Semmeln(白パン) und das vom Herrn Gurtner und wie schandbar(恥ずべき) sie ihn hinausgschmissen(schmeissen⇒放り出す) haben, der weiß nichts von sich selber.

 Gott sei Dank!(しめた!) der Herr Gurtner war noch nicht da, und der Oberkellner hat grad seinen Kaffee trunken. Da spring ich rasch hin, damit ich ihm klarmach, er solle nicht dableiben(そこにとどまる), sich nicht noch einmal hinauswerfen lassen von dem rohen(無作法な) Kerl(やつ)" (und dabei sah sie sich scheu um und korrigierte(訂正) rasch) "ich mein, vom Herrn Gurtner. Also, Herr Mendel', ruf ich ihn an. Er starrt auf. Und da, in dem Augenblick(瞬間), mein Gott, schrecklich war das, in dem Augenblick muß er sich an alles erinnert haben; denn er fahrt sofort zusammen(びくっとする) und fangt an zu zittern, aber nicht bloß mit die Finger zittert er, nein, als ein Ganzer hat er gescheppert(がたがたとなる), daß man's bis an die Schultern kennt hat, und schon stolpert(つまづく) er wieder rasch auf die Tür zu. Dort ist er dann zusammgfallen(倒れた). Wir haben gleich um die Rettungsgesellschaft(救急) telephoniert, und die hat ihn weggeführt, fiebrig, wie er war. Am Abend ist er gestorben, Lungenentzündung(肺炎), hochgradige(高度の⇒末期の), hat der Doktor gesagt, und auch, daß er schon damals nicht mehr recht gewußt hat von sich, wie er noch einmal zu uns kommen ist. Es hat ihn halt(まあ) nur so hergetrieben(やってきた), als einen Schlafeten. Mein Gott, wenn man sechsunddreißig Jahr einmal so gesessen ist jeden Tag, dann ist eben so ein Tisch einem(その人にとって) sein Zuhaus(家)."

  Wir sprachen noch lange von ihm, die beiden letzten, die diesen sonderbaren(奇妙な) Menschen gekannt, ich, dem er als jungem Mann trotz seiner mikrobenhaft(微小な) winzigen(極小の) Existenz die erste Ahnung(漠然とした理解) eines vollkommen umschlossenen(包み込まれた⇒没入した) Lebens im Geiste(精神の中に) gegeben, sie, die arme, abgeschundene(こき使われた) Toilettenfrau, die nie ein Buch gelesen, die diesem Kameraden(仲間) ihrer untern armen Welt nur verbunden war, weil sie ihm durch fünfundzwanzig Jahre den Mantel gebürstet(ブラシを掛ける) und die Knöpfe angenäht(縫い付ける) hatte. Und doch, wir verstanden einander wunderbar gut an seinem alten, verlassenen Tisch in der Gemeinschaft(交際) des vereint(協力して) heraufbeschworenen(呼び出した) Schattens(影=メンデル); denn Erinnerung verbindet immer, und zwiefach(2倍に) jede Erinnerung in Liebe(愛情満ちた思い出、主語). Plötzlich, mitten im Schwatzen(おしゃべり), besann(思い出す) sie sich: "Jessas, wie ich vergessig(忘れやすい) bin - das Buch hab ich ja noch, das was er damals am Tisch liegen lassen hat. Wo hätt ich's ihm denn hintragen(持っていく) sollen? Und nachher, wie sich niemand gemeldt hat(誰も連絡してこないので), nachher hab ich gmeint, ich dürft's mir behalten als Andenken(思い出としてとっておく). Nicht wahr, da ist doch nix Unrechts(不正) dabei?"

 Hastig brachte sie's heran aus ihrem rückwärtigen Verschlag(小部屋). Und ich hatte Mühe, ein kleines Lächeln zu unterdrücken; denn gerade dem Erschütternden(衝撃的な出来事) mengt das immer spielfreudige(悪戯好き) und manchmal ironische Schicksal(運命、主語) das Komische(コミカルな要素を) gerne boshaft (意地悪く)zu(加え混ぜる). Es war der zweite Band von Hayns Bibliotheca Germanorum erotica et curiosa(ヘインズ編ゲルマン艶本珍本第2巻), das jedem Buchsammler wohlbekannte Kompendium galanter Literatur(艶笑文学ハンドブック). Gerade dies skabröse(いかがわしい) Verzeichnis(目録) - habent sua fata libelli(小さな本にもそれぞれの運命がある、ラテン語) - war als letztes Vermächtnis(遺産) des hingegangenen(死んだ) Magiers(魔術師) zurückgefallen(帰属する) in diese abgemürbten(荒れた), rot aufgesprungenen(ひび割れた), unwissenden Hände, die wohl nie ein anderes(~以外の本) als das Gebetbuch(祈祷書) gehalten. Ich hatte Mühe, meine Lippen festzuklemmen(固く締め付ける) gegen das unwillkürlich(思わず) von innen(中から) aufdrängende(浮かんでくる) Lächeln, und dies kleine Zögern(ためらい) verwirrte(動揺する) die brave Frau. Ob's am Ende(もしかすると) was Kostbares(高価な) wär, oder ob ich meinte, daß sie es behalten dürft?(間接話法)

  Ich schüttelte ihr herzlich die Hand. "Behalten Sie's nur ruhig(安心して), unser alter Freund Mendel hätte nur Freude, daß wenigstens einer von den vielen Tausenden, die ihm ein Buch danken(負うている、彼のお陰だ), sich noch seiner erinnert." Und dann ging ich und schämte mich vor dieser braven alten Frau, die in einfältiger und doch menschlichster Art diesem Toten treu(誠実で) geblieben. Denn sie, die Unbelehrte(無教養な), sie hatte wenigstens ein Buch bewahrt(保持する), um seiner besser zu gedenken(思い出す), ich aber, ich hatte jahrelang Buchmendel vergessen, gerade ich, der ich doch wissen sollte, daß man Bücher nur schafft, um über den eigenen Atem(息⇒命) hinaus sich Menschen zu verbinden(人々が生命を越えて結びつく) und sich so zu verteidigen(身を守る) gegen den unerbittlichen(無慈悲な) Widerpart(敵) alles Lebens: Vergänglichkeit(はかなさ) und Vergessensein(忘却).




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